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veröffentlicht von Felix Grewe am 19. August 2021
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Niederlagen Lehrer

Warum Niederlagen die besten Lehrer des Lebens sind

Niederlagen haben ein schlechtes Image. Aber warum eigentlich? Sie können so viel wertvoller als Siege sein…

Jedes Jahr lassen mich die Tage um meinen Geburtstag herum besonders demütig werden. Deshalb denke ich gerade Ende August oft zurück an alte Zeiten, fühle mich mit Mitte 30 plötzlich uralt. Gerade kam mir ein Tennismatch in den Sinn, das mich über die Bedeutung von Siegen und Niederlagen hat nachdenken lassen und das unmöglich wirklich schon 24 Jahre her sein kann. Es war eine jener Partien, die mich besonders geprägt haben. Heute weiß ich, dass sie wegweisend war. Damals, im Herbst 1997, ging es für mich auf einer kleinen Anlage in Hamburg-Langenhorn gefühlt um Leben und Tod. Ich spielte im Viertelfinale eines Turniers, dessen Halbfinalisten sich für ein Event qualifizierten, bei dem nur die Besten der Besten antreten durften. Ein Kreis, zu dem ich, 12 Jahre alt und besessen von diesem Sport, nach einigen verpassten Anläufen endlich auch gehören wollte. In der Runde zuvor hatte ich meinen zwei Jahre jüngeren Angstgegner besiegt, der nach dem verlorenen ersten Satz von seinem Vater zwei Ohrfeigen kassierte, deren Klatschen ich bis heute höre.

Ein Spiel um alles oder nichts

Nun ging es gegen einen Jungen, der in der Rangliste deutlich vor mir platziert war und gegen den ich zuvor nie gewonnen hatte. Spielerisch waren wir ebenbürtig, dennoch hätte außer meiner Mutter und eventuell meinem Trainer – da bin ich aber nicht sicher – niemand auch nur eine leere Balldose auf einen Sieg von mir gesetzt. Ich verlor nahezu grundsätzlich gegen alle Gegner, die auf dem Papier besser dastanden als ich. Dafür besiegte ich ziemlich verlässlich alle anderen. Jeder wusste zwar um mein Talent, gleichzeitig aber auch um mein Nervenkostüm, das dünn war wie Pergamentpapier. So sehr ich diesen Sport und auch den Wettkampf liebte, so sehr fürchtete ich meine Selbstzweifel in jenen Momenten, in denen Vertrauen in meine Stärken besonders wichtig gewesen wäre.

Kurz vor der großen Erlösung…

Den ersten Satz gewann ich mit 7:5, den zweiten verlor ich nach vergeigtem Matchball im Tiebreak. Im dritten Durchgang (der Match-Tiebreak war noch nicht erfunden…) führte ich entgegen aller Erwartungen plötzlich 5:3, erneut nur zwei Punkte entfernt von der großen Erlösung. Ich erinnere mich bis heute, wie die Stimme in meinem Kopf immer lauter wurde. „Jetzt, so kurz vor der Toilette, bitte nicht wieder in die Hose…!“ 

Drama bis zum Schluss

Das Ende ist schnell erzählt – ein Drama: Ich gewann kein Spiel mehr, kauerte nach dem Handshake minutenlang unter meinem Wimbledon-Handtuch (das benutze ich übrigens bis heute, feinste Qualität!) und war überzeugt, mich bis in alle Ewigkeit aus dem Tennisgeschäft zu subtrahieren. Nicht diese eine Niederlage war es, die mir schweren Weltschmerz bescherte. Verzweifeln ließ mich die Summe so vieler verpasster Chancen, in einem großen Match endlich allen zu beweisen, dass ich es wirklich draufhatte.  

Rückblickend war dies die wertvollste sportliche Niederlage meines Lebens – und ziemlich sicher war sie für meine spätere Entwicklung wichtiger, als es ein Sieg gewesen wäre. Sie öffnete mich früh für die Fragen, was im Kopf eines Tennisspielers vor sich geht, wie das also alles so funktioniert mit der Psyche, wie sich mentale Stärke aufbauen lässt und warum sich gewisse Erlebnisse immer wiederholen. Mit 12 Jahren behandelt man solche Themen zwar eher an der Oberfläche. Der entscheidende Punkt aber war: Sie ließen mich bis heute nicht mehr los.

Was lässt sich beim Tennis lernen – außer dem Sport selbst?

In den Monaten nach dieser für mich fast traumatischen Pleite las ich zum ersten Mal einige Kapitel in „The Inner Game of Tennis“. Ich verstand bei weitem nicht alles, war aber trotzdem fasziniert, dass ich mit meinem Problem offenbar nicht allein unterwegs war – und dass es Lösungen gibt. Heute ist das Buch weit über den Court hinaus so etwas wie meine Bibel und ich denke immer wieder darüber nach, ob meine Begeisterung für das innere Spiel und die Parallelen zwischen einem Tennismatch und dem wahren Leben auch entstanden wären, wenn ich damals gewonnen hätte? Vielleicht hätte ich mich nie so intensiv damit beschäftigt, was man beim Tennisspielen lernen kann, außer der Sportart selbst. Die wenigsten Tennisspieler stellen sich diese Fragen. Die Antworten darauf können vielfältig sein – und doch nur so tiefgehend, wie es jeder Einzelne für sich zulässt.

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Anerkennung ist ein verführerisches Gift

Gewiss ist, dass sich aus fast jeder Niederlage mehr lernen lässt als aus den größten Siegen. Die machen zwar kurzzeitig glücklich, weil sie das Verlangen nach Respekt und Bestätigung befriedigen. Aber Anerkennung ist auch ein verführerisches Gift. Die besten Tennisprofis, die größten Sportstars, die erfolgreichsten Musiker, Schauspieler, Erfinder, Unternehmer oder Politiker – viele von ihnen können das bestätigen und sie alle eint eines: Am meisten gewachsen sind sie an ihren härtesten Rückschlägen. Sie sind immer und immer wieder gescheitert in ihrem Leben. Lagen alle am Boden, nicht nur einmal. Sie alle hätten liegenbleiben und aufgeben können, aber sie haben sich jedes Mal entschieden, sich wieder aufzurappeln, sich zu verändern, sich neu zu erfinden und die bittersten Momente als wichtigste Wegweiser zu interpretieren. Und nur deshalb wurden sie irgendwann zu umjubelten Heldinnen und Helden.

Michael Jordan – ein Superstar über Niederlagen

Jürgen Klopp sagte einmal: “Es ist im Leben die größte Herausforderung, mit Niederlagen richtig umzugehen.” Von Michael Jordan stammt eines der bekanntesten Zitate über Pech und Pleiten. „In meiner Laufbahn habe ich mehr als 9.000 Würfe verschossen. Ich habe fast 300 Spiele verloren. 26 Mal war ich derjenige, der ein Spiel gewinnen konnte und ich habe daneben geworfen. Ich bin immer und immer wieder gescheitert. Und genau deshalb bin ich erfolgreich.“

Niederlagen – keine Schande, sondern wichtiger Teil des Lebens

Jeder sollte diese Sätze verinnerlichen. Sie müssten auf riesige Plakate gedruckt und an U-Bahn-Haltestellen, Hausfassaden, in Kaufhäusern, Supermärkten und Arztpraxen hängen. Man sollte sie in jedem Klassenzimmer und in sämtlichen Hörsälen dieser Welt an die Wände schreiben, weil vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene immer noch viel zu oft vergessen, dass das Scheitern keine Schande ist, sondern ein unvermeidbarer und wichtiger Teil des Lebens. Siege streicheln zwar das Ego, aber Niederlagen sind die besseren Lehrer!

Sie werfen einen zurück auf das, was wirklich zählt. Sie zwingen zu schonungsloser Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Gleichzeitig können sie immer nur die verletzende Wirkung entfalten, die man bereit ist, ihr zuzugestehen. Vor allem aber ermöglichen Niederlagen Veränderungen. Die wenigsten Menschen wagen den Schritt ins Unbekannte aus der Komfortzone des Erfolgs heraus. Sie bewegen sich fast immer erst dann, wenn sie irgendwo in einer Sackgasse stecken. Krisen bilden also das Fundament für Neuanfänge. Sie ebnen den Weg zu persönlichem Wachstum.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Niederlagen – in welchem Lebensbereich auch immer – dürfen schmerzen. Und niemand wird jemals freiwillig verlieren oder bittere Momente durchleben, nur um daran später wachsen zu können. Natürlich müssen Gefühle von Frust, Enttäuschung, Ärger und Trauer ihren Raum bekommen. Die entscheidenden Fragen sind nur: Verharrst du in diesen Situationen? Lässt du dich von ihnen entmutigen? Führen sie dazu, dass du dich selbst kasteist? Oder kannst du sie als Quelle neuer Motivation empfinden? Als einen natürlichen Teil des Lebens?

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Es gibt im Leben mehr zu gewinnen als Tennismatches, Aufmerksamkeit, Ruhm und Geld – so viel ist sicher. Ich glaube, am Ende geht es vor allem darum, die Zeit zwischen Geburt und Tod – wie lang diese Spanne auch immer sein mag – so freudvoll und sinnvoll wie möglich zu nutzen. So viele verschiedene Erfahrungen wie möglich zu sammeln, um so viel wie möglich über das Leben und das Menschsein zu lernen. Dazu gehören auch Niederlagen.

Was zeichnet dich wirklich aus? Und warum bist du hier?

Statt Erfolge zu jagen und sich darüber zu definieren, könnte die Motivation viel größer sein, mit den eigenen Talenten etwas zum großen Ganzen auf dieser Welt beizutragen.  Und im Laufe dieser Reise zu entdecken, wer man selbst ist, abgesehen davon, was die eigene Visitenkarte über die Rollen verrät, die man in verschiedenen Aktivitäten spielt. Was zeichnet einen wirklich aus als Mensch? Warum ist man hier? Und wie kann es gelingen, so lange wie möglich ein erfüllendes Leben zu führen?

Demut und Dankbarkeit beim Blick zurück

Das Leben im Hier und Jetzt gilt zwar als Schlüssel zur Zufriedenheit. Regelmäßig mit Demut und Dankbarkeit in den Rückspiegel zu schauen, kann trotzdem heilsam sein. Denn so viele Niederlagen von früher haben sich durch veränderte Perspektiven längst als Siege entpuppt. Damals, im Herbst 1997, war diese Sichtweise für mich noch utopisch. In den 24 Jahren danach habe ich eine Menge wesentlich schmerzhafterer Erlebnisse erfahren müssen – oder dürfen. Auch sie haben sich eines Tages meistens als wahrhaft wertvoll herausgestellt. Wenn alles glatt läuft, dann werden auch noch viele weiterer Höhen und Tiefen folgen. Auf und neben dem Tennisplatz.

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Felix Grewe

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7 Comments

  1. Oliver sagt:
    19. August 2021 um 19:03 Uhr

    Wunderbarer Text lieber Felix – sehr inspirierend und voller Wahrheit!

    Antworten
  2. Felix Grewe sagt:
    22. August 2021 um 22:52 Uhr

    Danke, Oliver! 🙂

    Antworten
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