Als Jannik Sinner am vergangenen Sonntag bei den Australian Open triumphierte, begeisterten mich nicht in erster Linie seine Schläge. Natürlich waren die auch herausragend, anders wird man schließlich kein Grand-Slam-Sieger. Was mich aber noch mehr beeindruckt hat, waren drei Eigenschaften des 22-jährigen Südtirolers, die seinen Traumlauf in Melbourne wahrscheinlich erst möglich gemacht haben und mit denen er sich auf die Weltbühne des Sports gehievt hat.
Erstens: Sinners Freude am Spiel, die eine Grundlage für seinen Erfolg zu sein scheint und die längst nicht alle seine Kollegen gleichermaßen vermitteln. Bei anderen Profis wirkt es manchmal so, als würden Lockerheit und Kampfgeist nicht so ganz zusammenpassen – also entweder unbändiger Einsatz oder spielerische Leichtigkeit. Sinner kann, nein, er braucht beides. Er spielt das Spiel, anstatt es wie so viele andere angestrengt und verkrampft zu arbeiten. Trotzdem kann er in verloren geglaubten Partien, wie dem Endspiel gegen Daniil Medvedev, wundersame Wendungen erzwingen. Wenn man ihm zuschaut, erkennt man noch immer den Jungen, der er einmal war – ein Kind voller Vergnügen und mit größtem Elan bei seiner liebsten Beschäftigung.
Zweitens: Sinners innere Ruhe, für sein junges Alter fast schon eine majestätische Gelassenheit. Nicht selbstverständlich für einen, den die eigene Nation wie einen Erlöser feiert. Selbst im fünften Satz seines erstes Grand-Slam-Endspiels, am Gipfel des Drucks, wirkte er tiefenentspannt, in sich gekehrt, bescheiden und trotzdem erfolgshungrig. Noch so ein Spagat, der nicht allen gleich gut gelingt. Sinner ist keiner, der eine laute Show inszeniert, um sich zu Höchstleistungen zu pushen. Seine einzige Show ist sein Spiel. Er kann leise bleiben, muss kein Trara veranstalten, um aufzufallen. Er ist kein Poser, kein Koloss, kein Clown. Einfach ein stinknormaler Typ, der das verdammt gut macht, was er am liebsten macht – Tennis spielen. Manchmal reicht das, um ein Champion zu werden.
Drittens: Sinners Blick für das Wesentliche im Leben. Bei der Siegerehrung, wenige Minuten nach dem letzten gespielten Punkt, der ihn zum jüngsten Melbourne-Sieger seit Novak Djokovic 2008 machte, adelte er seine Eltern mit rührenden Sätzen. „Ich wünschte, jeder könnte meine Eltern haben”, schwärmte er dem Lächeln eines schüchternen Studenten. „Sie gaben mir das Vertrauen zu tun, was ich möchte, sie machten keinen Druck. Den machte ich mir selbst, um ihnen alles zurückzugeben, was sie für mich taten. Ich wünschte, dass alle Kinder diese Freiheit hätten.“ Große Worte aus dem Herzen eines Champions.
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