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Tennis Schule des Lebens

Tennis als Schule des Lebens – was ich auf dem Court über mich gelernt habe

Vor 30 Jahren schlug ich meine ersten Bälle. Seitdem hat sich Tennis für mich zu einer Schule des Lebens entwickelt. Der Sport hat mir die Tür zu meiner inneren Welt geöffnet.

Als ich vor einigen Tagen über meinen Onlinekurs rund um das Thema Selbstliebe schrieb, erntete ich gleichermaßen Applaus wie Verwunderung. Ein Bekannter wollte wissen: „Wie bist du gerade auf dieses Thema gekommen?“ Ein anderer fragte überrascht: „Bist du nicht eigentlich Tennisexperte? Ist ja ein krasser Seitenwechsel!“ Ich antwortete ihm, dass ich den Seitenwechsel gar nicht so krass empfinde, im Gegenteil. Tennis hat 30 meiner 35 Lebensjahre geprägt. In diesem Frühling feiern wir Jubiläum, Perlenhochzeit sozusagen. Wobei das nicht ganz korrekt ist: Meine ersten Bälle flogen sogar schon ein, zwei Jahre früher quer durch den Garten meiner Großmutter. 1991 bekam ich die ersten Trainerstunden. Ein paar Monate später gewann Michael Stich Wimbledon und ebnete damit nicht nur seinen eigenen, sondern auch meinen Weg. Der Tennissport entwickelte sich für eine lange Zeit zu meinem wichtigsten Lebensinhalt. Er wurde mir zu einer Schule des Lebens, einem Türöffner zu meiner inneren Welt.

Innere Dialoge auf dem Court – und im Leben

Ich habe mich beim Tennis zum ersten Mal mit inneren Dialogen beschäftigt, vielleicht einem der zentralen Themen des Menschen. In meiner Kindheit und Jugend ging es für mich auf dem Court meistens gefühlt um Leben oder Tod. Wenn die Vorhand dreimal in Folge in die Netzmaschen sauste, hielt ich mich schnell für einen miserablen Spieler. Ein paar verlorene Ballwechsel später weitete sich mein vernichtendes Urteil auch auf andere Bereiche meines Lebens aus. Mein Umgang mit mir auf dem Platz war damals von wenig Warmherzigkeit und noch weniger Verständnis für gelegentliche Unzulänglichkeiten geprägt. An meiner Leidenschaft für diesen Sport änderte sich dadurch nichts.

The Inner Game – Selbst 1 & Selbst 2

Eines Tages entdeckte und erforschte ich die Präsenz meines inneren Kritikers genauer. Ich begann, mich intensiv mit Tim Gallweys „The Inner Game“ zu beschäftigen und mit der Frage, wer bei inneren Dialogen eigentlich mit wem spricht? Ich lernte, dass es ein Selbst 1 und ein Selbst 2 gibt. Mein Selbst 1, das beurteilende Ego, spielt ein Spiel nach seinen eigenen Regeln. Es bewertet und verurteilt, kommandiert und vergleicht, säht Zweifel und schürt Ängste. Nicht nur auf dem Court. Mein Selbst 2 kommt dagegen ohne jede wertende Beurteilung aus. Es ist das bewusste Selbst, das auf so viele natürliche Fähigkeiten zurückgreift, die es mir einst ermöglichten, Laufen oder Sprechen zu lernen. Oder eben ohne nachzudenken so koordinativ anspruchsvolle Bewegungen auszuführen wie bei einem Aufschlag. Der Grund für die oft zermürbenden Dialoge: Selbst 1 misstraut Selbst 2. Auf dem Tennisplatz und auch sonst.

Tennis Schule des Lebens

Ohne meine Liebe zum Tennissport und einige qualvolle Niederlagen, die mir meine seelische Verwundbarkeit früh offenbart haben, hätte ich wohl erst viel später verstanden, dass sich mein Selbst 1 niemals per Order di Mufti zum Schweigen bringen lässt. Dieser Kritiker ist immer präsent. Die einzige hilfreiche Strategie im Umgang mit ihm: Man sollte ihn wahrnehmen, akzeptieren, ihm ein Lächeln heiterer Gelassenheit schenken und ihn von seinem destruktiven Schaffensdrang ablenken. Ein Tweener als erfolgreicher Passierball erscheint zuweilen einfacher. 

Das größte Leid entsteht durch Gedanken

Durch meine spezielle Tenniswelt durfte ich in jungen Jahren erfahren, was andere Menschen manchmal später lernen, wenn sie sich nach einem Burnout zum Schweigen in ein Kloster zurückziehen: Nämlich, dass das größte Leid durch meine Gedanken entsteht, die in die Zukunft schweifen (zum nächsten Punkt) oder über Vergangenes grübeln (den Doppelfehler beim Satzball). An ihnen festzuhalten, ist wie an einem Mückenstich zu kratzen: Je mehr man kratzt, desto schlimmer wird’s.

Vertrauen in die eigenen Stärken

Auf dem Tennisplatz habe ich gelernt, was es heißt, mir und meinen Stärken zu vertrauen. Ich habe entdeckt, welche Power die tiefe Gewissheit entfachen kann, an diesem Tag unbesiegbar zu sein. Und ebenso habe ich zu Genüge erfahren, was passiert, wenn mein Glaube an mich selbst plötzlich zu bröckeln beginnt und wie eine trockene Sandburg in sich zusammenfällt. Beim Tennis habe ich zum ersten Mal bewusst den Flow-Zustand gefühlt. Wie im Rausch, von einer unsichtbaren Kraft angetrieben, die Bälle in der gegnerischen Hälfte zu versenken, die plötzlich groß wirkt wie ein Ozean. Alles ist möglich – ohne bewusstes Nachdenken. Jedes Mal, wenn ich meine Tasche schultere und den ersten Fuß auf den Court setze, lechze ich nach diesem beglückenden Gefühl der innigen Verbundenheit mit dem Hier und Jetzt. 

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Tennis als Schule des Lebens – für fokussierte Aufmerksamkeit

Beim Tennis (also nicht in der Schule!) durfte ich lernen, was entspannte Konzentration ist – und was sie bewirken kann. Später entdeckte ich, dass meine innere Ausgeglichenheit einen erheblichen Einfluss hat auf mein Selbstvertrauen. Und ich lernte, wie ich durch das Kontrollieren meiner Atmung ruhiger werden kann. Wenn ich beim Bälle schlagen einen Fokus habe, zum Beispiel auf mein Atmen achte oder die Rotation des Balls beobachte, dann beschäftige ich mein Selbst 1, zähme den zappeligen Geist, und gebe Selbst 2 die Chance, das Zepter zu übernehmen. Von Gallweys „The Inner Game“ inspiriert, experimentierte ich mit diesen Erfahrungen in unterschiedlichen Lebenslagen und hin und wieder durfte ich bereits feststellen: Nicht bloß Vorhand und Rückhand werden so stabiler. Fokussierte Aufmerksamkeit lässt sich wunderbar auf dem Tenniscourt üben, doch die Anwendungsmöglichkeiten im Alltag sind grenzenlos.

Die Bedeutung von Akzeptanz und Vergebung

Ich habe beim Tennis zum ersten Mal verstanden, wie wichtig Akzeptanz ist für ein möglichst beständiges Wohlbefinden. Die Kluft zwischen der eigenen Vorstellung von Perfektion und den individuellen Fähigkeiten anzunehmen, ist eine manchmal zermürbende Herausforderung. Doch sie kann das Tor zur Zufriedenheit sperrangelweit aufstoßen – auch jenseits aller Tenniscourts.   

Durch nichts anderes als meine bedingungslose Liebe zum Tennis hätte ich besser lernen können, was es bedeutet, mir selbst zu vergeben. Nachgiebiger mit mir umzugehen und mir all die Fehler und unerklärlichen Aussetzer zu verzeihen, die eigentlich unverzeihlich und doch menschlich sind. Dazu gehört ein verschlagener Schmetterball im Tiebreak genauso wie eine verpatzte Präsentation. 

Der an Erfolge geknüpfte Selbstwert

Noch etwas Wesentliches hat mich Tennis als Schule des Lebens gelehrt: Wie alltäglich aber gleichzeitig unsinnig es ist, Selbstwertschätzung an Erfolge oder andere äußere Umstände zu knüpfen. Denn die Folge ist ein ständiger Mangel an Liebe und Respekt. Die Furcht vor dem Misserfolg ist menschlich. Doch die verletzende Wirkung entfaltet eine Niederlage erst, wenn das Selbstwertgefühl an sie gekoppelt wird. Wenn man Regeln und Normen folgt, um anderen zu gefallen. Wenn nur Ergebnisse zählen – anstatt frei von Erwartungen die Freude am Tun und das Lernen neuer Erfahrungen zu priorisieren.

Natürlich lehrt mich Tennis bis heute immer wieder, was es bedeutet, für sich allein zu kämpfen oder sich in einem Team aufeinander abzustimmen. Dass es zu jedem Zeitpunkt, so aussichtslos eine Situation erscheinen mag, einen Schimmer der Hoffnung gibt. Wie man sich durchbeißt, dem klirrend kalten Wind des inneren Widerstandes trotzt, Verantwortung für das eigene Handeln übernimmt – und dabei lernt, intuitive Entscheidungen zu treffen.

Was gewinnst du, wenn du gewinnst?

Vor kurzem hat mich Tennis darüber philosophieren lassen, warum mir das Gewinnen überhaupt wichtig ist. Die Frage klingt so banal, doch die Antworten lassen tief blicken. Geht es darum, sich selbst immer wieder aufs Neue die eigene Stärke zu beweisen? Applaus und Anerkennung zu ernten? Selbstvertrauen aufzubauen? Meistens. Nur sind diese Motive eben zwingend an das positive Ergebnis geknüpft. Wenn ich hingegen spiele, um meine inneren Grenzen zu verschieben, um meinen Leistungszenit auszuloten und dabei zu lernen, die Herausforderung zu lieben, mache ich mich unabhängiger vom Ausgang des letzten Punktes. In einem Workshop fragte Gallwey neulich: „Was gewinnst du, wenn du gewinnst? Und kann der Verlierer mehr gewinnen als der Sieger?“

Selbstliebe ist gewiss ein großes Thema – und Tennis als Schule des Lebens ein faszinierender Sport, um sich diesem zu widmen. Je fremder sich die Vorstellung anfühlt, sich selbst voller Liebe und Respekt zu begegnen, desto hilfreicher kann es im Sinne eines glücklichen Lebens sein, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Auf dem Tennisplatz kann man den Anfang machen. Ich werde diese Schule weiter durchlaufen. Hoffentlich noch einmal 30 Jahre. Und dann noch einmal…

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Felix Grewe

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